Doku Kollier Teil 1

D I – 30 07 2010

Heute geht es ans Lackieren! Die Schüsselringe machen sich aus Deutschland auf den Weg. Die Oberflächen sind zu reinigen. Alte Lackbestände reichen nicht aus, daher Nachkauf. Was für ein Glück! So geht sich auch eine kleine Stärkung auf dem Weg aus! Der Lack erweist sich teilweise als zu wenig glänzend, daher auch Glanzlack besorgt. Gelber Lack erweist sich als besonders schwach deckend, eine weite Schicht wird eindeutig noch erforderlich sein. Die kleinen Stücke sind fertig zugeschnitten und gereinigt, können morgen nachbearbeitet und gestanzt werden.

D I – 29 07 2010

Gut 50 große Elemente – lauter Unikate – sind nun zugeschnitten und gestanzt. Ich konnte es kaum mehr erwarten bis zu einem ersten Hänge-Versuch im Hof. Natürlich ist da kein Drahtseil, ein einfacher Spagat musste herhalten. Jetzt bekommt das Ganze langsam ein „Gesicht“. Nun kommt die Feinarbeit.

Das Zuschneiden mit der elektrischen Blechschere (Makita) geht wie Butter. Man muss sich allerdings immer konzentrieren. Kater Schnurrli ist das Treiben gänzlich unverständlich. Er lässt sich auch durch das handwerkliche Getöse nicht abschrecken und verlangt immer wieder Streicheleinheiten.

D I – 28 07 2010

Auch andere Arbeit wartet. Blick auf den Kunstpark mit Objekten aus Edelstahl.

Schlüsselring-Probe. Heute endlich Schlüsselringbestellung bei einer Spezialfirma, die einen seriösen Eindruck macht. Reinigung und Feilen der restlichen großen Zuschnitte, Anzeichnen der kleinen. Zwei Stunden Rodungsarbeiten zum Kopf-Auskühlen und lieber Besuch meines Künstlerfreundes Sigi Hajszán, nächstes Event ausgeheckt. Bloggen für das Symposium (Teilnehmerliste bzw. Vorstellung erweitert).

Ansonsten – viel Korrespondenz und viele Telefonate.

D I – 27 07 2010

Heute standen auch Öffentlichkeitsarbeit und eine Tagung in einer ehrenamtlichen Angelegenheit auf dem Programm. Die Metallarbeit erfolgte in Etappen. Ich dachte mir wieder mal, wenn andere ihr Werkzeug hinlegen, bei mir geht es weiter… Reinigen, Sortieren, die kleinen Objekte zum Zuschnitt vorbereiten. Zur Belohnung für mein Durchhaltevermögen formte ich aus Reststücken tatsächlich weitere Formen. In der Schule hatten wir’s nicht gelernt, aber ich fand es bald heraus.. Aluminium verändert sich, wenn man es biegt, es wird härter. So schön der Glanz ist, es würde mich reizen, ein wenig Farbe aufzutragen, damit daraus wirklich fröhliche Fantasiefiguren entstehen. Ich seh‘ mich schon mein Malwerkzeug hervorholen. Irgendwann, wenn Zeit bleibt.

Für die Befestigung ist weitgehend die Lösung gefunden. Aber an die Schlüsselringe heranzukommen, ist noch ein logistisches Nadelöhr.

D I – 26 07 2010

Zusätzliche projekttaugliche Schnur ist besorgt, Karabiner gibt es Annäherung genug, sollten noch besorgt werden. Nun gestaltet sich wieder die Suche nach geeigneten Schlüsselringen kompliziert. Aber eine Quelle ist gefunden, morgen voraussichtlich Bestellung gegen Vorauskassa möglich.

Heute geht das Nachbearbeitung und Reinigen der zugeschnittenen „Schmuckstücke“ weiter, bei Wind und regnerischer Stimmung. Die kleinere Stücke werden vorgezeichnet, das Ausschneiden der kleinen Teile beginnt.

Ja, das Kollier wird nicht nur glitzern, es wird auch farbenprächtig!

D I – 25 07 2010  – Ergänzung

Mit Unterbrechung durch soziale Verpflichtungen wurden heute nachmittag alle restlichen großen Schmuckteile ausgeschnitten. Nachbearbeitung und die kleinen folgen. Die beim Zuschneiden anfallenden Späne und Reststückchen sind Legion, und ich denke, dem Gailino werden noch einige andere Fantasiedinger  folgen.

D I – 25 07 2010

Von wegen Sonntagsruhe. Auch heute wurde vormittags geschnitten und gehämmert. Nun sind es an die 30 Schmuckteile, die zugeschnitten sind. Sehr wesenhaft – Berge, Blüten, Reptilien und sogar eine stilisierte Nixe harren darauf, aufgefädelt zu werden.

D I – 24 07 2010 – Ergänzung

Abends erblickte noch Gailino das Licht der Welt:

D I – 24 07 2010

Es werden Allegorien… Symbole… Es passiert ganz einfach. Anfangs wollte ich nur einfache geometrische Formen entwerfen, aber die Gail möchte es anders. Endlich, nach Äonen, kommt ein Menschlein auf die Idee, ihr ein Schmuckstück darzureichen. Eine interessante Kommunikation begann zu laufen, zwischen mir und dem mächtigen Fluss. Während ich skizziere, tauchen Bilder auf. Menschengestalten, Tiergestalten, Silhouetten von Bäumen… Es ist, also ob alles, was in und um den Fluss lebte, widergespiegelt werden möchte. Lebewesen, Naturgestalten, die klassischen Elemente… Jede Metallplatte ist ein Unikat, einzeln entworfen, händisch zugeschnitten und nachbearbeitet. Es geht ganz gut voran, allerdings von einem Einlauf in die Zielgerade noch lange keine Spur.

23072010

Zuschneiden der Entwürfe  aus Aluminiumblech

Location: Firma Strobl GmbH, Deutsch Kaltenbrunn

Zumeist übellauniger, aber ganz brauchbarer Gehilfe…

Auch ein drohendes Gewitter konnte uns nicht abschrecken. Leider naht das Wochenende. Da das Tor zugesperrt werden musste, blieb noch einige Arbeit. Der Zuschnitt wird zu Hause im Hof fortgesetzt.

Schmuckteile für eine „Halskette“, die an die 30 Meter lang ist… Das braucht es schon Einiges! Als Kind gestaltete ich Email- und Silberschmuck… Das waren Peanuts im Vergleich!

D I – 21 07 2010

Die Idee gibt es schon seit… April? Genau weiß ich es im Moment auch nicht mehr, aber ich war Manfred Schluder besuchen. Und spazierte zur Gail. Und plötzlich war diese Idee da. Die Idee brauchte allerdings einen Aufhänger im wahrsten Sinn des Wortes. Und da entdeckte ich diese kleine Mess-Station an der Gail und die Drahtseile! Ich war aufgeregt wie vor einer großen Prüfung. Die Lösung! Manfred Schluder, geborener Skeptiker, wenngleich ihm meine Projekt-Idee gefiel, musste allerdings erst davon überzeugt werden, dass sich wirklich eine reale Möglichkeit auftat. Nächster Schritt: Ein Konzept musste her. Mit Skizze. Während ich im Südburgenland an meinem Konzeptentwurf brütete, maß Kulturobmann Manfred Schluder für mich die Breite des Flusses mit Schritten ab und übermittelte mir seine Daten.  Dann, kurz darauf, das OK des Hydrographischen Institutes. Was für eine Freude!

Danach verstrich viel Zeit mit anderen Tätigkeiten, die erforderlich waren, und mit einigen Tagen Erholung, die ich nach einem fast schon übermenschlichen Arbeitspensum bis Ende Mai bitter nötig hatte. Schließlich wurde es Ernst. Frage Nummer 1: wie komme ich zu meinem Rohmaterial? Was brauchte ich genau, wie viel, wie groß?

Ein stabile Schnur zum Aufhängen, Aluminium-Karabiner zum Einhängen am Draht. Aluminiumblech und noch einigen Zierat für das eigentliche Objekt. Da alles so kurzfristig entstand bzw. entsteht, bin ich spät mit der Suche nach eventuellen Sponsoren. Doch ich werde es weiter versuchen und freue mich, schon einige Unterstützung erhalten zu haben.

Nach all dem Papierkram und der Organisationstätigkeit fühle ich mich wie ein Bergsteiger vor seiner Exkursion. Nun kann es auch mit einer bebilderten Dokumentation losgehen. Auch wenn der Arbeitstisch heute noch leer war…

Die ersten Versuche, mit dem Material klar zu kommen, bestätigten bald die Vermutung, dass es ohne elektrische Blechschere einfach nicht geht. Also auf die Jagd. Nach kurzer, intensiver Recherche wurde ich in Unterwart fündig und zog um 360 Euro ärmer, aber um eine Blechschere reicher wieder nach Hause. Damit haben sich die veranschlagten Materialkosten gewaltig erhöht.

Ich sehe mich schon für den Rest meines Lebens Blech zuschneiden… die Investition soll sich doch lohnen 😉

Übrigens: Gedanklich setze ich mich auch in meinem literarischen Blog ab und zu mit meiner Arbeit auseinander.